U2 Live – A Concert Documentary

So fängt sowas an: Im Herbst 1976, während im fernen , London die Punk-Stürme toben, nehmen in der Mount-Temple-Schule in Dublin vier Buben unter dem Bandnamen Feedback an einem Talent-Wettbewerb teil und versuchen sich zehn Minuten lang an „Jumping Jack Flash“ und „Suffragette City“. „The best concert ol ourlives“, meinte Paul „BonoVox“ Hewson später – vielleicht ein bisschen übertrieben; jedenfalls beginnt damit die Karriere einer Band, der kaum jemand prophezeit hätte, sie werde mal größer sein als Eater und The Unwanted, die aber größerwurde als praktisch alles, was damals die Riesenhallen füllte. Mit dem Rumpeln im Turnsaal beginnt auch diese Chronik, die praktisch alle (über 1.000] Auftritte, die die später in The Hype und schließlich in U2 umbenannten Buben/Männer je gespielt haben, verzeichnet (mit Datum, Ort, Besucherzahl, Setlist] und zu den meisten davon eine Menge zu erzählen weiß. Getreu dem, ähem, Motto „Live is Life“ summieren sich die Reportagen. Eindrücke, Zitate und Anekdoten von auf und jenseits der Bühne zur Biographie einer der erfolgreichsten (und zeitweise auch peinlichsten! Bands, die die Welt je gesehen hat. Ein Wälzer indes, den man nur zur Hand nehmen sollte, wenn man nichts Dringendes vorhat: Über 500 Photos erfreuen das Auge, Fans erfreuen sich an massenweise Trivia Coverversionen, spontane Sessions etc.], und das Übermaß an freiwilligem und unfreiwilligem Witz (von diversen Erlöserposen und gigantomanischen Bühnenbauten über die „Antwortliste“ der Roadies (S. 1901 bis zur „Zoo TV“-Hampelei erfreut auch den gestandenen U2-Ablehner so sehr, dassan ein Weglegen erst zu denken ist, wenn man durch ist (oder Arme und Augen erlahmen). Bleibt zu hoffen, dass sich für zukünftige Updates des erstmals 1997 erschienenen Buches jemand findet, der die Arbeit des 2002 verstorbenen Autors so weiterführt, wie das diesmal eine Reihe von Freunden und Fans getan haben.