Udo Lindenberg – Götterdämmerung

Textlich nichts Neues bei Herrn Lindenberg. Es bleibt größtenteils bei vertonten „Stern“- und „Spieger-Titelgeschichten, stets im Trend. Rüstung und Reaktionäre und Rationalisierung sind die Hauptthemen von Uqo 84, und das mit der gewohnten Mischung aus Naivität. Sprücheklopferei und ernster Betroffenheit. Nicht immer findet er dabei die Balance zwischen Witzigkeit und textlichem Anspruch.

So frisch wie lang nicht mehr ist Udo Lindenberg dagegen auf der musikalischen Seite. Ob es sich um gut losgehenden Pop-Rock handelt („Russen“), einen Hannes Bauer-Song mit Heavy-Anklängen („Narkosegespenst“) oder intelligent arrangiertes Discotheken-Futter („Commander Superfinger“) – Lindenberg hat mit bewährtem Team etliche Ohrwürmer auf Vinyl gebannt.

Der deutsche Rock-Veteran scheint sich heute stärker auf PopAppeal zu konzentrieren, nachdem ihm der „Sonderzug nach Pankow“ wohl den größten Hit seiner Musikerlaufbahn bescherte. GÖTTERDÄMMERUNG wird die dadurch neu gewonnenen Anhänger halten können und auch die alten nicht enttäuschen. Und damit das Ganze nicht zu glatt wurde, gibt es auf der neuen LP nach der Hymne an DDR“Honney“ eine Sympathiewerbung für Nonnen ( ….. mit dem Papst auf den Postern und den Hostien in den Toastern“) – Sendeverbot scheint vorprogrammiert.

Angesichts dessen, was sich in der deutschen Pop- und Schlagerszene sonst noch so tummelt, die Wertung: (3)