Underground Railroad – Sticks and Stones

Würde man Stimmungsschwankungen anhand einer Platte erklären wollen, dann wäre das zweite Album der Franzosen ein gutes Beispiel. Die Band um den trommelnden Sänger Raphael Mura und die singende Gitarristin Marion Andrau springt auf sticks and STONES von DC-Hardcore zu Manchester-Psychedelia, von Dream Pop zu Indierock und wieder zurück. Das mag zwar ihre vielseitige musikalische Bewandertheit demonstrieren-die Band zog zunächst von Paris nach London und weilte zur Produktion der neuen Platte in Seattle (bei John Goodmanson, der Death Cab For Cutie produzierte) -.doch diese Sprunghaftigkeit ist auch wahnsinnig anstrengend. Bei Underground Railroad münden mal zeitlupenhafte Sonic-Youth-Gitarrenloops in monotone Refrains, die sich wie fiese Kinder-Reime ins Gehirn einbrennen. Dann wiederum ertönt die zarte Dreampop-Stimme der Gitarristin, die aber bald von Hardcore-Gitarren und dem schreienden Drummer gestört wird. „Kill“ wiederum hätte 1990 in Manchester für Kollisionen auf der Tanzfläche gesorgt. „NYC“ ist reiner Hardcore. Auf STICKS AND STONES fehlt der Guss, der die Launen der Platte zusammenhält, so wie es z.B. die Thermals oder Sebadoh hinbekommen haben, die einen ähnlichen Ansatz wie Underground Railroad verfolgen.

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