Universum – Richard von der Schulenburg
Man weiß das ja nicht so genau. Könnte aber trotzdem sein, dass es so ist. Und da de facto Zusammenhänge sind, wo wir sie bisher nur ganz zart vermuteten. DAS WELTALL IST ZU WEIT heißt das aktuelle Album der Sterne, Universum der neue Tonträger von Richard von der Schulenburg, RvS ist selbstverständlich nach wie vor der Keyboarder der Sterne und ebendort für soulige Extremorgeleien zuständig. Aber auch allein kriegt er’s wieder hin: Universum ist nach DAS IST SCHÖN das zweite Solowerk des gebürtigen Bielefelders, und auf dem gelingt es RvS wieder, große Gefühle in kleine, kompromisslose Worte zu packen. Über Lust, Last und Leid mit der Liebe singt er, da macht ihm keiner ein X für ein U vor, das ist sein Terrain, da kennt er sich aus. Und lässt es quietschen, kreischen, jangeln und Zappelphilippen, dass es eine Art hat. Hypernervös, enervierend, ruhe- und rastlos. Wie ein großes Kind – der junge Mann ist 30 – mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. In „Boogie Woogie“ werden genau: Boogie Woogie und Spreizbeinrock so was von eins – man glaubt das ja kaum. Hört es aber umso felsenfester. Mehr als nur dezent verhaltensauffällig gebärdet sich RvS auch in „Barockplanet“, einem von Klassik inspirierten Instrumental, nach dem man vor allem eins wissen möchte: Wo findet man die Pilze, die einen derart schwupps im 5chädel machen? Schon wieder weiß man das nicht genau. Klar ist aber zweierlei. Erstens: Erde hin, Weltall und Universum her – ein Lied wie „Ein Lied“ beweist nachhaltig: Richard von der Schulenburg ist der Dr. Sommer des emotionalen Homerecording. Zweitens: Auf die richtige Dosis kommt es an. Bei den Pilzen, bei rezeptpflichtiger Medikation, und auch bei UNIVERSUM. Das geht in Ordnung, ist aber mit 13 Songs in 57 Minuten entschieden zu lang. Deshalb und weil der Autor nun mal kein Zappelphilipp ist.
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