Uriah Heep

Innocent Victim

Sanctuary (rough trade) 02.01.2001

Mit „Firefly“ hatten Uriah Heep schon bewiesen, daß sie ohne internen Gruppenkrieg eigentlich ganz anständig arbeiten können. „Innocent Victim“ setzt den Trend fort. Wo früher unerträgliche Gitarrenkaskaden auf unschuldige Zuhörer eindroschen, stehen jetzt oft akustische Einlagen. Das Konzept erscheint aufgelockert. Daß ausgerechnet der erste Titel, „Keep On Ridin“, wie Les Humphries at his best klingt, ist wohl eher als ironischer Zufall zu werten, denn John Lawton hat (außer, daß er ihn singt) nichts damit zu tun. Für Heep-Verhältnisse geht es bei den meisten Songs recht zivilisiert zu; vor allem kann man tatsächlich wieder von „Songs“ sprechen. Die Gruppe hat sogar einige Zeit darauf verwandt, Titel durchzuarrangieren. Natürlich stößt Uriah Heep auch Fans gellender Rockschreie und endlosen Gitarrengedröhns nicht vollends vor den Kopf. John Lawton, der seine Stimme meistens auf ziemlich kühlem und klarem Niveau läßt, hat für die letzten Unverbesserlichen auch ein paar Tarzanschreie auf Lager. Aber musikalisch passiert eben wieder etwas, und es gibt sogar Spuren von Einfallsreichtum.