Van Dyke Parks – Song Cycle; Van Dyke Parks – Discover America; Van Dyke Parks – Clang Of The Yankee Reaper

Bei der Renaissance großer Pop-Arrangeure wie Burt Bacharach, Brian Wilson oder auch Peter Thomas, darf natürlich Van Dyke Parks nicht fehlen. Und so ist es kein Wunder, daß jetzt seine ersten drei Alben neu aufgelegt wurden, zumal sie zur der Zeit, in der sie erstmals veröffentlicht wurden, alles andere als Kassenschlager waren. Glaubt man den Lexika und Musikhistorikern, so ist Parks Debüt Song Cycle, 4 Sterne, aus dem Jahr 1967 der Klassiker schlechthin, ein Album, das immer wieder in direktem Zusammenhang mit dem legendären, weil nie erschienenen, SMILE-Album der Beach Boys genannt wird, an dem Van Dyke Parks mit Brian Wilson 1966 arbeitete. Klassische Arrangements treffen auf SGT. PEPPER und werden von George Gershwin verführt. Eine Platte, die nicht stillstehen kann, immer zappelig, zur Selbstdarstellung geboren. Anders Discover America, 6 Sterne , eine hinreißende Hommage an den Calypso, voller Steel Drums und guter Laune. Wer an Robert Mitchums CALYPSO IS LIKE SO einen Narren gefressen hat, wird hier seine Erfüllung finden. Und wer sich immer gefragt haben sollte, wo Urge Overkill diese bescheuert-coolen Sonnenbrillen geklaut haben, der findet hier auf dem Backcover die Antwort. 1975 erschien mit Clang Of The Yankee Reaper, 3 Sterne, schließlich Parks dritte Platte, die dagegen wie ein mittelmäßiges Neil Diamond-Album wirkt. Man merkt, daß wir uns Mitte der 70er Jahre befinden, die Stimmung ist smooth, hat aber diesen mülligen Pappeimer-Drum-Sound, und unangenehme Synthie-Klänge machen sich breit. Das Calypso-Fieber ist noch nicht verklungen, aber es hat eine andere Temperatur. Dafür kann die Piano-Nummer „You’re A Real Sweetheart“ Pluspunkte sammeln. Und zum Ende hin kommen auch die Steel Drums besser in Stimmung.Trotzdem ist dies wohl die Platte aus dem Trio, auf die am ehesten verzichtet werden kann.