Van Morrison :: Keep It Simple
Blues, Soul, Folk, Gospel, Swing: Auch auf seinem ca. 40. Album bleibt der Mann aus Belfast bei seinen Leisten und liefert erneut ein rundes Werk ab.
Eine Konstante gibt es im viereinhalb Jahrzehnte währenden Schaffen Van Morrisons- neben der schieren Qualität seiner Arbeit: das Streben nach Einfachheit, das Beiläufige, mit dem er die Grandezza seiner Songs, seiner Performance zu unterfüttern suchte. „It’s just a job, you know“ sang er einst-und so meinte er das auch: Pflichterfüllung statt Glamour, Arbeit statt Magie. Dass ihm dabei gleichwohl -ob auf der Bühne oder im Studio – oft genug magische Momente gelangen, Augenblicke, deren strahlende Schönheit in der populären Musik ihresgleichen suchten, verstärkt nur noch den Mythos um den „Belfast Cowboy“, der sein neues Album eingedenk seiner jahrelang gepflegten Philosophie nun also keep it simple nennt. Zwar strahlen Mr. Morrisons Longplayer spätestens seit back on top (1999) eine gewisse altersweise Betulichkeit aus, wirken beizeiten, als hätte der Meister sie auf Autopilot eingespielt. Doch immer fanden sich unter all den Songs, die er scheinbar einfach so aus dem Ärmel zu schütteln vermochte, einige, ohne die, um ein irisches Epitaph zu paraphrasieren, die Welt nicht leben konnte. In die Reihe dieser Alben gehört fraglos auch keep it simple: Die herausragenden Songs heißen „LoverCome Back“, „End Of The Land“. „Song Of Home“ und „Behind The Ritual“. „The Man“ bewegt sich gemessenen Schritts übervertrautes Terrain,vom Orgel getragenen, Harmonika befeuerten Slowblueszum beseelten Gospel.vom linden Midtempo-Soul zum sanften Folk-Walzer, vom hymnischen Minnegesang zur sacht swingenden Jazz-Ballade, Wem jetzt zu oft von „lind“, „sacht“ und „sanft“ die Rede war, dem sei gesagt: Temperamentvoller, aufgekratzt gar wird’s nie in diesen knapp 50 Minuten. Nennen wir es also: ein Album wie aus einem Guss. Oder ein typisches Van-Morrison-Album. Love it or leave it. VÖ: 14.3.
>» www.vanmorrison.com
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