Various Artists :: Timeless: A Tribute To Hank Williams

Johnny Cash, Bob Dylan und Keith Richards covern Hank Williams.

Ein Geniestreich ist ein Geniestreich ist ein Geniestreich: unsterblich, weil einfach nicht umzubringen -nicht von trunkenen Blaskapellen noch von indonesischen Nasenpfeifern oder von orgelnden Alleinunterhaltern. Die Songs von Hank Williams sind Geniestreiche, und das Schöne an TIMELESS ist unter anderem, dass hier weder Bläser noch Pfeifer oder Orgler zu Werke gehen, sondern kapitale Koryphäen: Bob Dylan singt „I Can’t Get You Off Of My Mind“, als wär’s ein Stück seines grandiosen LOVE & THEFT-Albums, Keith Richards’gebrochene Lesung von „You Win Again“ ist nicht anders als anrührend zu nennen, dito Emmylou Harris‘ majestätische Interpretation von „Alone And Forsaken“ und „I Dreamed About Mama Last Night“ in der Version von Johnny Cash. Sheryl Crow („Long Gone Lonesome Blues“) gibt eine mehr als passable Yodlerin ab, Beck lässt „Your Cheatin‘ Heart“ sanft kreiseln, Mark Knopfler („Lost On The River“), Hank III (I’m A Long Gone Daddy“), Tom Petty („You’re Gonna Change“) schlagen sich wacker, Lucinda Williams („Cold, Cold Heart“), Ryan Adams („Lovesick Blues“) und Keb Mo'(„I’m So Lonesome I Could Cry“) liefern schillernde Kleinode ab. Und alle gehen sie respektvoll mit dem Material um, dabei aber nicht zu ehrfürchtig, die Arrangements sind eher folkig bis bluesig denn countryesk. Ein grober Klotz muss sein, wem da keine Gänsehaut über den Rücken kriecht. I’LL NEVER GET OUT OF THIS WORLD ALIVE war ein sehr okayes Hank-Tribut. Dieses hier ist brillant.