Ein gemischtes Doppel, das mit seinem ’94er Debütalbum AMERICAN TIGHTS für gehörigen Wirbel im amerikanischen College-Zirkel sorgte und prompt bei der Großindustrie landete. Nach endlosen Club-Tourneen meldet sich das Quartett aus Chicago nun mit seinem Zweitling zurück. Und der klingt erneut so quietschvergnügt, daß man sich ihm kaum entziehen kann. Nina Gorden und Louise Post haben etwas von den Go-Go’s, viel von den Bangles und manches von den Breeders. Veruca Salt sind glamourös, hoffnungslos romantisch und harmonieverliebt bis in die letzte Note. Ein beschwingtes Aphrodisiakum, das gute Laune garantiert. Zwingende Hooks, wunderbare Refrains, mehrstimmer Gesang, gelegentliche Rückkopplungen und zudem opulent arrangiert. Ein Tischfeuerwerk des Alternative-Pop – zuckersüß, ohrwurmhaft und doch nie nervtötend. Denn in den niedlichen Girlie-Körpern stecken wahre Furien, die schon mal eine ‚Venus Man Trap‘ aufstellen wollen, sich am liebsten ‚With David Bowie’wähnen, ‚Benjamin‘ betören und sich als echte ‚Volcano Girls‘ gebären. Dabei legen sie bereits im Operier ‚Straighf die nötige Frontalität an den Tag, um nie zu sehr in honigsüße Nettigkeiten wie „Sound Of The Bell‘ abzugleiten.