Viagra Boys

Cave World

Year 0001/Bertus (VÖ: 8.7.)

Die Stockholmer Postpunk-Band vergleicht Querdenker*innen mit Neandertalern – das klappt gut.

Schön, dass sich auch Rockbands in den letzten zwei Jahren mit denselben Idiot*innen rumschlagen mussten wie wir Normalos. Bei CAVE WORLD, dem dritten Album der Stockholmer Chaotentruppe Viagra Boys, dominiert ein Thema: Verschwörungstheorien und deren dumme Anhänger*innen. In den 12 Tracks wimmelt es nur so von Impfungen, Mikrochips, Echsenmenschen und Fakenews. Und Sebastian Murphy, der schreiende, stöhnende, spuckende Sänger der Postpunk-Band, mimt den ganzen Wahnsinn perfekt. „You ain’t no ape / You’re a Troglodyte“, schreit er in dem Song „Troglodyte“ und setzt den modernen Wutbürger damit einem Neandertaler gleich.

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Generell spart die Gruppe auf ihrer neuen Platte nicht mit Steinzeit-Vergleichen, das ist zwar vereinfacht, aber voll okay. Es dröhnt und scheppert wieder viel auf dem Album, einzig Saxofon und Synthesizer bringen Melodie in den Noise, den die Band für sich gebrandet hat. Besonders schön wird es, wenn Murphy seine Stimme als Instrument einsetzt, die er mal beben, mal röcheln, mal seufzen lässt. Viagra Boys machen am meisten Spaß, wenn sie sich selbst nicht zu ernst nehmen. Erst dann öffnen sich die Metaebene, die ihr ganzes Genre in all seiner Ernsthaftigkeit aufs Korn nimmt. Das klappt auch diesmal wieder sehr gut.

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