Volcano
„Can’t we all just get along?“, jammerte Rodney King 1992 während der L.A. Riots, um den entfesselten Mob zur Besinnung zu bringen – ein Zitat, das die Marschrichtung für VOLCANO vorgibt. Hinter den Tonnen von Ruß und Asche, die er über L.A. regnen ließ, läßt Regisseur Mick Jackson in seiner Großstadt-Antwort auf das Vulkan-Spektakel „Dante’s Peak“ nicht nur das Bedürfnis anklingen, auf Teufel-komm-raus für Spannung zu sorgen. Der selbst für die abgebrühten Bürger der City Of Angels recht überraschende Vulkanausbruch mitten im Stadtzentrum dient auch als Popcorn-Parabel auf ein außer Kontrolle geratenes Sündenbabel – und als Mahnung, daß wohl nur eine Katastrophe die Menschen in diesem Moloch wieder zusammenführen kann. Das humanistische Anliegen mag gut gemeint sein, macht den Film aber ähnlich zäh wie der stete Lavafluß, der sich unaufhaltsam den Weg den Wilshire Boulevard hinab bahnt. Erst als alle gemeinsam anpacken, kann den Gewalten der Natur Einhalt geboten werden. Selbst der notorische Tough Guy Tommy Lee Jones darf angesichts des Unglücks softe Seiten zeigen. Während nahezu alle Ereignisse durch die wie ein bitterböser Running Gag eingesetzten Kommentare von omnipräsenten TV- und Radiojournalisten gefiltert werden, müssen Jones und seine willigen Mitstreiter kräftig Hand anlegen. It’s a dirty job but someone’s gotta do it. Regisseur Jackson stellt klar: Wenn alles den Bach runtergeht, kann nur der kleine Mann der Working Class der Retter in der Not sein, während die Multimillionäre in ihren Villen zittern. Leider nur ist dieses Credo eines Dead-Kennedys-Songs nicht ganz so spannend wie der Magma-Konkurrent „Dante’s Peak“, der sich nicht auf die gefährliche Gratwanderung zwischen Message und Thrills begab, sondern sich, wenn auch hyperkonventionell, auf letztere beschränkte.
Mehr News und Stories