Rawk: Danger! Danger! Die sleazy Disco-Kings aus Detroit lassen es auf ihrem Debüt so richtig krachen.

Sie heißen Dick Valentine, Rock n’Roll Indian, Disco, Surge Joebot, M oder Tait Nucleus – Typen aus Detroit, Michigan, die schon seit den späten Neunzigern jeden verfügbaren Club rocken und ihre eigene Vision von Entertainment ausleben. Mit einer rudimentären, schweintreibenden Mischung aus Punk, New Wave und Stadionrock, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Denn wie schon die grandiose erste Single „Danger! High Voltage!“ andeutete, sind die elektrischen Sechs nicht einfach eine wüst drauflosrockende Indierock-Kapelle – nein, diese Herren haben so viel Rhythmus und Groove, dass sie jeden Tanzboden, jedes Wohnzimmer und jeden Konzertsaal in eine Moshpit verwandeln. Sei es, weil sie kitschige 80s-Keyboards mit einem treibenden Bass, polternden Drums und sägenden Gitarren kreuzen, weil ihre Musik wie eine gemeinsame Jam-Session von AC/DC, Devo und Kiss klingt und Sänger Dick der geborene Zeremonienmeister ist. Einer, der seine Songs wirklich durchlebt, selbst die höchsten Töne trifft und die Inbrunst eines Tom Jones erreicht – der Mann hat Blues, Disco und Rock gefressen und spuckt das Ganze so gefühlsecht aus, dass kein Höschen trocken bleibt. Großartig. Genau wie die Texte: Der pure Hedonismus aus Wein, Weib und Tanz, der Saturday Night Fever zu einem biederen Kaffeekränzchen degradiert. Zumal Valentine auch seine schrägen sexuellen Fantasien auslebt, etwa Dates in der Schwulenbar, Groupie-Sex in der Rockstarlimo und vieles mehr. Aber was erwartet man auch von einem kranken Hirn, das solche Songs wie „Electric Demons“, „Dance Commander“ oder „I Invented The Night“ hervorbringt? Electric Six haben das Pech, im falschen Jahrzehnt zu leben. In den Siebzigern wären sie größer als Alice Cooper, John Travolta und Led Zeppelin zusammen gewesen – so sind sie ein Haufen Freaks, der mit seinem Humor und Musikverständnis allein auf weiter Flur steht.

>>> www.electricsix.com