Wechsel Garland – Easy

Wie Spielkarten eines Kartenhauses setzt Jörg Follert auf Easy, seinem neuen Album als Wechsel Garland, Ton auf Klang und Klang auf Ton. Nur um vieles ästhetischer. Würde man diese Musik auch nur ihres winzigsten Nebengeräusches berauben, sie stürzte wohl zusammen wie eben jenes sprichwörtliche Kartenhaus. Weniger wie ein Komponist, vielmehr wie ein Architekt bewegt sich Foltert durch seine Klangbauwerke und läßt seine Hörer staunen über triumphale Frequenzbögen, majestätische Hallräume und detailverliebte Melodieminiaturen. Diese architektonisch anmutende, zeichnerische Herangehensweise ans Musikmachen kann Follert zwar nicht als Patent anmelden, mit seinem Erfindungsreichtum aber hat er sich eine geräumige Nische geschaffen, die er nicht mit allzu vielen Kollegen teilen muß; dazu ist seine spezielle Formel aus Popharmonien, Dub und Jazz tatsächlich viel zu eigen. Ein paar Schwestern und Brüder im Geiste aber hat er doch gefunden: den Gitarristen und Bassisten Gustavo Cerati, Natalie Berizde (auch bekannt als tba.) und Niobe. Sie unterstützen Follert nicht nur instrumental, sondern auch beim Gesang, den er überraschend umfangreich in seinen Kosmos eingeführt hat. Eingängiger oder gar einfacher ist seine Musik darüber allerdings nicht geworden. Was vordergründig wirkt wie ein beiläufig chillender Soundteppich, entpuppt sich als kunstfertige Webarbeit aus süßer Melancholie und feinem Humor, die bei jedem weiteren Hören neue Eindrücke hinterläßt.

www.wechsel-garland.com