Weird Dreams

Choreography

Tough Love/Cargo 24.8.

Bei all den jungen, aufstrebenden Bands, die wohl gerne in den 80er-Jahren ihre Blütezeit erlebt hätten, fällt es manchmal schwer noch richtig zu differenzieren, woher sie ihre Einflüsse beziehen. Im Fall von Weird Dreams tauchen vor allem zwei Namen immer wieder auf: die Beach Boys und David Lynch. Mit beiden verbindet die Band aus London um Sänger und Gitarrist Doran im direkten Vergleich zwar recht wenig, aber hier geht es mehr um die Haltung insgesamt, die hinter dieser Musik steckt, und nicht unbedingt um eins zu eins nachprüfbare Inspirationsquellen. Denn da würden einem, bei näherer Betrachtung, noch ungefähr zwei Dutzend weitere einfallen, von den New Romantics bis hin zum Paisley Underground.

So krude sich die Mischung auf dem Papier auch lesen mag, Weird Dreams, die ja bereits mit zwei EPs und der Single „Holding Nails“ einen kleinen Hype lostraten, machen daraus über weite Strecken durchaus ansehnliche Songs wie zum Beispiel das mit New-Wave-Gitarrensounds veredelte „Faceless“ und das nicht weniger zerbrechlich klingende „Suburban Coated“. So unschuldig und harmlos ihre Psych-Pop-Nummern im ersten Moment auch daherkommen, einen gewissen Ohrwurmeffekt kann man ihnen beim besten Willen nicht absprechen.

Ihr selbst produziertes Debütalbum Choreography wird die Musikwelt wahrscheinlich nicht nachhaltig verändern, aber im Gesamtkontext gesehen, enthält die Platte so viele unzeitgemäße Eigenheiten, dass man damit rechnen muss, hier ein kommendes „ Kultalbum“ in Händen zu halten, an dem die gängigen musikalischen Zeitgeistparameter einfach abprallen.

Key Tracks: „Suburban Coated“, „Faceless“, „Vague Hotel“

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