Whirlpool Productions – ???
Einem Weinbrand ist es sicher egal, wo er abgefüllt und wo er gekippt wird: Bei einer Platte ist das anders. Wo und von wem sie aufgenommen wird, hört man, und auch, was man dazu tun soll. Mit ??? haben Justus Köhncke, Eric D. Clark und Hans Nieswandt ein Jamaika-Session-Album aus dem Ärmel geschüttelt – spontane, erst auf Jamaika entwickelte Ideen, zu denen man nur ein Ding tun kann: relaxed tanzen oder tanzend Relaxen. ??? ist nach dem Konzept-Album BRIAN DE PALMA und dem Disco-Durchbruch „Dense Music“ die bisher offenste Platte. Den luftig und lose strukturierten Stücken hört man an, daß viele schon mit dem ersten Take den Weg auf das Album gefunden haben. ??? wartet mit einem offenen Fluß der Rhythmen auf, ohne daß Eric D., Hans und Justus jamaikanische Drums nur plump adaptiert hätten.
„Musikhören Ist wie Atmen heutzutage , sagt Whirlpool-Sänger Eric D. Clarke. Die Whirlpool Productions sind souverän im freien Spiel mit Kräften, die früher Disco oder House hießen. Warm klingt ??? sowieso: „Hier kann man einfach nichts Kaltes machen“, sagt Eric D. über die Jamaika-Sesslons.Offensichtlich auch nichts schnelles: Kaum einmal werden 120 Beats in der Minute überschritten.“Hits“ wie der „Cold Song“ bleiben auf einer solchen Laid-Back-Platte natürlich ausgespart. Ausnahme: Die Single „Crazy Music“, in der die kundigen DJs waghalsig- und dennoch ohne Brüche-die Lücken zwischen NewWave und House schließen, It’s new Bionic Boogie!
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