Whitney Houston :: l’m Your Baby Tonight
Was lange gärt, wird deshalb noch lange kein großer Wurf. Immerhin versucht sich die Crossover-Queen nicht an einem platten Neuaufguß ihres Erfolgs-Sounds — auch wenn mal wieder die Tänzer und die Schmuser wechselweise an die Reihe kommen. Hatte sie zunächst Jimmy Jam und Terry Lewis als neue Zeremonienmeister ins Auge gefaßt, so erweiterte sie ihren Produzenten-Hofstaat nun um die Zeitgeist-Günstlinge LA. Reid und BabyFace. Die ziehen sich bereitwillig auch die Schmalzlocken-Perücke über, rechtfertigen ansonsten aber ihren guten Ruf in Tanzbodenkreisen. Und Nippy verschwendet mal wieder souverän Emotion und Stimmgewalt an meist mittelprächtiges Songmaterial — bezeichnend, daß die wirklich bemerkenswerten Songs hier Seltenheitswert hoben: das subtil instrumentierte Duo ,We Didn’t Know“ mit Stevie Wonder und der mit ld-Blechgeschwader aufgerüstete Funk zum Abschied (,I’m Knockin“), der zugleich als die obligatorische Gospel-Reverenz Punkte machen soll. Damit wäre mal wieder bewiesen, daß nur Produzenten-Routine und Hitlabor-Hochglanz Whitney davon abhalten, als musikalisches Großereignis Geschichte zu machen.
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