Whitney Houston :: My Love Is Your Love

Everbody’s Darling Whitney Houston hat es sich zum Ziel gemacht, als Idol für die ganze Familie in die Pop-Historie einzugehen. Doch selbst Kritiker, die ihr makelloses Sauberfrau-Image als steril abtun, müssen den Hut vor ihrer Fünf-Oktaven-Stimme und dem Können ihrer Produzenten ziehen. Als fähige Köpfe waren diesmal unter anderen Fugee-Mann Wyclef Jean, Missy Elliot und sogar die Mainstream-Chanteuse Mariah Carey beteiligt. Sie alle bescherten der stets bis über beide Ohren strahlenden Whitney kontrastreiche Duette. Und die aus David Foster, Rodney Jerkins und natürlich Kenneth „Babyface“ Edmonds bestehende Produzenten-Riege verpaßte ihren Songs ein souligtodschickes Glitzer-Kostüm, das genau weiß, woher der Charts-Zeitgeist weht. Trotz aller Stromlinienform beweist Whitney Houston mit ihrem ersten Studio-Album seit acht Jahren allerdings soviel Mut wie noch nie – sie wandelt im Titeltrack auf Cospel-Pfaden, setzt auf entschlackte Arrangements und watet in der Ballade „Oh Yes“ fast schon durch jazzige Melancholie. Apropos Balladen: Selbst die pfiffigsten Swingbeat-Konstrukte können nicht verhindern, daß man dem mittlerweile blondgefärbten Goldkehlchen wieder wegen der Balladen zu Füßen liegen wird. Besonders das gemeinsam mit ihrer härtesten Konkurrentin Mariah Carey geschmetterte „When You Believe“ aus dem aktuellen Kino-Streifen „The Prince Of Egypt“ drückt so unwiderstehlich aufs Cemüt, daß man sich kaum dagegen wehren kann. Doch warum auch – wer würde sich nicht gern von dieser zuckersüßen Soul-Verführung um den Finger wickeln lassen?