Willie Nelson – All The Songs I’ve Loved Before
Willie Nelsons Verdienste um das American Songbook sind unbestritten. Der spätere Outlaw hat in früheren Jahren eine Hand voll Klassiker („Funny How Time Slips Away“ „Hello Walls“, „Crazy“ „Night Life“) für andere (Patsy Cline, Ray Price, Faron Young) zu Papier gebracht. Dem Songschreiber Willie Nelson wird die Compilation ALL THE SONGS I’VE LOVED BEFORE nicht gerecht. Gerade mal zwei („Crazy“ und „Valentine“) von vierzig Songs sind Nelson-Kompositionen, der Rest: Standards (vorwiegend] amerikanischer Komponisten. Aber das ist okay, Willie Nelson hat sich ja immer auch als eklektizistischer Interpret von Fremdmaterial verstanden. Natürlich wird hier wieder einmal die Vielseitigkeit des Künstlers deutlich, der Stücke von Duke Ellington („Don’t Get Around Much Anymore“), George Gershwin („Someone To Watch Over Me“), Rodgers-Hammerstein („Some Enchanted Evening“), Irving Berlin („Always“), Paul Simon („Bridge Over Troubled Water“) oder Johnny Nash („I Can See Clearly Now“] zu seinen eigenen macht und ihnen irgendwo zwischen Country. Barjazz und Pop ein Zuhause gibt. Auf der anderen Seite offenbart der heute 69-Jährige aber auch das künstlerisches Dilemma, das sich durch alle sechs Jahrzehnte seines Schaffens zieht: In kleinen, 30-minütigen Häppchen genossen (perfekt dafür: die frühen Platten aus den sechziger Jahren) ist Willie der König der Musikwelt, aber zwei CDs mit über zwei Stunden Spielzeit sorgen schnell für einen schwer wieder abbaubaren Anstieg des Musikzuckerspiegels. www.willienelson.com
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