Willie Nelson – It Always Will Be
Es muss ihm jemand gesagt haben. Ganz bestimmt hat ihm jemand gesagt, dass die Mehrheit der nicht wenigen Platten, die er in den vergangenen zehn Jahren veröffentlicht hat, ganz großer Mist war. Vor allem die nicht wenigen Duett- und Allstar-Alben. Vielleicht hat er ja auch den Menschen gefeuert, der für den zuckrig-klebrigen Nashville-Sound verantwortlich war, der seine wunderbaren Songs in den letzten Jahren so zersört hat. Wir können nur spekulieren, weil IT always WILL BE ganz nackt, ohne Informationen daherkommt, aber wir können hören – das vielleicht unterhaltsamste Willie-Nelson-Album der letzten paar Abrechnungszeiträume, weil es ganz unsentimental die ganze Gefühlspalette zwischen unbändiger Lebensfreude und gebrochenem Herzen rauf- und runterfährt. Willie Nelson, mittlerweile auch schon 71, hat ein kleines, feines Album aufgenommen, das nicht unbedingt die Welt aus den Angeln heben wird in seiner attersweisen Abgeklärtheit, in seiner lockeren Nachhaltigkeit. Zwischen Tex-Mex und schön altmodischem Country oszillieren die Kompositionen, darunter Duette mit Tochter Paula Nelson Ina ja), Norah Jones [die Crooner-Piano-Ballade] und Lucinda Williams [wunderschön]. Nelsons Martin-Akustikgitarre ist auf IT always will BE so präsent wie selten, die Produktion schön trocken und die Arrangements weitgehend Nashville-frei.
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