Willie Nelson – Nashville Was The Roughest…
Das Leben schreibt manchmal merkwürdige Geschichten. Wer hätte gedacht, daß dieser „Outlaw“, dieser Staubsaugerverkäufer und Pferdezüchter einmal mit Julio Iglesias um die Wette schmachten würde. Der 1933 geborene Texaner kam früh zur Musik, schrieb im Alter von acht Jahren seine ersten Lieder und verdiente sich kurz darauf seine ersten Auftrittsgelder. Der Durchbruch gelang ihm 1961 in Nashville als Songwriter für Faron Young, Patsy Cline u.a. Seine eigene Sangeskarriere gestaltete sich indes schwieriger Mitte der 60er galten in Nashville eiserne Country-Gesetze. Wer Erfolg haben wollte, mußte sich an das Spiel aus zuckrigem Honkytonk, schmachtender Steel- Gitarre und amtlichem Country-Outfit halten. Selbst für die Gesangsführung gab es bestimmte Auflagen. „Man(n)“ sang „on the beat“. Doch Willie sang „around the beat“, wie er es seinem Idol Frank Sinatra abgeschaut hatte. Das führte zu Problemen. Probleme, die auf diesem 8-CD-Set und im Begleitbuch Stück für Stück und Seite für Seite nachzuvollziehen sind. Bear Family hat sich an die Arbeit gemacht und Willies Monument-Sessions und sämtliche RCA-Aufnahmen vom 6. Juli 1964 bis zum 27. April 1972 zusammengetragen, 209 (I) Songs insgesamt-darunter die beiden deutsch (!) gesungenen Pretiosen „Little Darling“ und „Whisky Walzer“. Ein faszinierendes Dokument, alleine schon deshalb, weil Willies Verlangen nach einer „stripped down production“ gegen die Vorgaben des Establishments so gut nachzuhören ist.
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