Willy De Ville – Backstreets of Desire
Nach der arg sentimentalen „Victory Mixture‘ sah es fast so aus, als habe Willy seine Karriere zu den Akten gelegt und warte nun in New Orleans still auf seine Rente. Weit gefehlt, auch wenn der Gossen-Romantiker etliche Klinken bei Plattenfirmen putzen mußte, um sein aktuelles Album unterzubringen. Auch musikalisch läßt er sich Zeit — erst in der zweiten Hälfte von .Backstreets Of Desire“ kommt DeVille so richtig in Schwung. Dort hilft ihm gleich zweimal sein neuer/alter Kumpel Dr. John auf die Second Line-Sprünge seiner Wahlheimat: eine satt-moderne Neuauflage des R’B-Klassikers „Come To Poppa“ und eine brodelnde (Johnny Thunders gewidmete) Abrechnung mit Päsident Bushs ,War On Drugs‘ (.Chemical Warfare“). Und daß .Hey Joe“ (ausgerechnet Hendrix …) auch in lässiges Latino-Flair „transponiert‘ werden konn, glaubt man erst noch dem Hären. Willy ist wieder wichtig.
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