Wishbone Ash – No Smoke Without Fire
„Front Page News hieß der ’77er-Longplayer von Wishbone Ash. Aber der aufregende Begriff aus der Zeitungssprache verbarg eine furchtbar schlaffe LP. Nichtssagende Songs trafen auf ein Produzentenpaar (Ron und Howard Albert), das eben besser zu Crosby, Stills & Nash paßte. Aber: die musikalische und auch kommerzielle Panne drängte Wishbone Ash wieder in die richtige Richtung. Sie kehrten zu Derek Lawrence zurück, zu jenem Produzenten also, der sie auch bei der Aufnahme ihrer ersten drei Alben („Wishbone Ash“, „Pilgrimage“ und „Argus“) in den Jahren 1970 bis 1972 betreut hatte. Und damit gelang ihnen auch wieder eine überzeugende LP, die erste seit „There’s The Rub“ im Jahre 1974. Damals waren die vier Briten mit den schmusig-schönen Gitarrenklängen nach Amerika ausgerückt. Und genau wie damals hat sie wohl auch diesmal der abrupte Wechsel der Szenerie inspiriert, auch wenn sie nunmehr in vertraute Gefilde einfielen.
Aber wann hat Wishbone Ash zum letzten Mal einen so überzeugenden Song wie „You See Red“ in die Rillen gebannt? Der Rest der Platte hält damit zwar nicht Schritt, aber er ist größtenteils akzeptabel. „Stand And Deliver“ zum Beispiel – weniger fruchtig und schwermütig als der vorgenannte Titel, aber mit einer Gesangsmelodie ausgestattet, die auch von den Beatles stammen könnte. Und dann das Heavy-Riff von „The Way Of The World“, das sich wollüstig im Unterleib ausbreitet. Wishbone Ash haben wieder Biß. Jenen sinnlichen Biß, der nicht weh tut….