Wolfgang Michels – Zuhause

Wenn der Begriff „Kultfigur“ auf einen deutschen Musiker zutrifft, dann auf Wolfgang Michels. Zuerst als Chef der experimentellen Psychedeliker Percewood’s Onagram, dann als Solist mit Americana und schließlich als deutsch singender Interpret in Zusammenarbeit mit Rio Reiser wirkte Michels maßgeblich ein auf die deutsche Musikkultur. Lange ließ der Wahl-Hamburger mit dem Gespür für introspektive Oden nichts von sich hören, legte die Gitarre zur Seite, um als „Music Consultant“ den Katalog des Telefunken-Labels auszuwerten. Seine Rückkehr ins Rampenlicht betitelt er schlicht zuhause. Zwölf Stimmungsbilder des 57-Jährigen, die er nach der Genesung einer lebensbedrohenden Krankheit binnen weniger Monate komponierte. Michels liefert ein Album wie aus einem Guss, mit zeitlosem Singer/Songwriter-Touch, das sämtliche stilistischen Strömungen aufgreift, die er im Laufe seiner Über vier Dekaden währenden Karriere erprobte. Ein Dutzend Songs plus zwei Bonustracks mit Titeln wie „Fernweh“, „Sehnsucht“, „Leben“ und „Du“. „Bald Zuhause“ entstand noch im Gespann mit Rio Reiser, lag aber Jahrzehnte auf Eis. Die Arrangements sind simpel, aber effektvoll gehalten zwischen Blues. Rock, Folk, Soul, Brit-Pop und Latin-Jazz-coproduziert von Franz Plasa und Philipp Schwär. Vor allem weiß Michels‘ durchs Schicksal gereifte Stimme mit angerautem Soul-Timbre zu faszinieren. Hörbar in praktisch allen Lebenslagen, aber ganz speziell für einsame Nächte allein zuhause.

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