Yann Tiersen – C’etait Ici
Tiersen Musik, eingespielt in großer Besetzung, das 35-köpfige Synaxis Ensemble Orchestra im Rücken, Lisa Germano, Dominique A, die himmlische Claire Pichet und sein gewohntes Ensemble zur Seite, Wohltönerei mit allen Mitteln, drei Tage im Februar für die Menschen in der Cite de la Musique in Paris war es ein Erlebnis. Doch braucht es davon ein Doppelalbum? Schließlich macht sich der von Amelie wachgeküsste Bretone auch sonst nicht unbedingt schmal, wo es seine Musik eben verlangt. Betrachtet man C’ETAIT ICI jedoch als das fällige Best Of nach dem Durchbruch, gereicht die exzellente Liveeinspielung schon zum Bonus. Tiersens Bemühen, dadurch endlich für die gesamte Breite seines Tuns Anerkennung zu erlangen, ist klar zu erkennen. Amelies Glockenspiel-Walzer führt in eine
Welt, in der über fast jedes Klischee erhaben nur die Intensität des Vortrags zählt. Und in der stilistische Grenzen eher eine vage Beschreibung der Möglichkeiten darstellen. Die Tänze „Deja Loin“ und „La Frornveur“ führen auf folkloristische Wurzeln zurück, „Les Jours Tristes“ oder „Monochrome“ ernten als gediegene Popliedkunst verdienten Applaus, und mit „La Noyee“ zollt der große Melancholiker Serge Gainsbourg Tribut. Dazwischen, immer wieder: Yann Tiersens kleine Walzer, gerne auch in neuen Arrangements, noch lieblicher, schneller, bunter.
www.yanntiersen.com
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