Yes – CloseTo The Edge

Von den YES aus dem Jahre 68 ist auf dieser neuesten LP musikalisch nicht mehr viel übrig geblieben. Es sei denn, man zieht in Betracht, dass Jon Anderson bis heute nichts von seiner stimmlichen Qualität eingebüsst hat. Ansonsten ist der romantische Flair aus den Gründerjahren, durch einen bisher noch nie gehörten Produktion-Perfektionismus verloren gegangen. Die Gruppe ist weiter vorgedrungen und gestossen. Ihre musikalischen Ideen sind nicht von gestern, doch als Produkt sind sie noch nie so verpackt worden wie eben bei ‚Close to the edge‘. Ihre Musik nimmt ohne Zweifel einen gefangen. Man fährt mit der Gruppe ab und erlebt mit ihnen Intensität. Depression, Lebensfreude und Begeisterung. ‚Close to the edge‘ nimmt die ganze erste Seite ein. Es eine fortlaufende in sich abgeschlossene Story, die dem Hörer eine gehörige Portion Selbstkritik abverlangt. In allen Titeln nimmt der Bass eine führende Position ein, und manchmal werden regelrechte Tiefschläge verteilt, weil die Läufe eine enorme Durchschlagskraft haben. Oberdynamisch ist ‚Total mass retain‘ und ‚Sibirian khatru‘. Wirbelnder Sound, geordnetes Durcheinander und gesteuerte Hektik hört man in: ‚Cord of live‘, The solid time of change‘ und ‚Eclipse‘. Ich bin davon überzeugt, dass wenn die Gruppe diesen Monat nach Deutschland kommt, es viele Ja-Sager geben wird. Weitere Titel: I get up I get down, Season of man, The Preacher, The Teacher, And you and I.