Yes – Yesyears

Für ihre ersten Platten nahmen sie noch Songs von Beatles, Byrds und Buffalo Springfield auf, darunter Lennon/McCartneys .Every Linie Thing* mit eingeschmuggeltem ,Day Tripper*-Zitat. Die Zielrichtung war trotzdem klar, denn die Vorlagen bildeten nur noch die Basis für eine höchst eigenwillige, oft epische Musik. So liegt Yes-Bassist Chris Squire zweifellos richtig, wenn er heute anläßlich der vorliegenden Retrospektive behauptet, der Sound seines Quintetts habe sich nie auf einen begrifflichen Nenner mit dem bringen lassen, wos man gemeinhin unter Rock ’n‘ Roll versiehe. Die YESYEARS mit knapp fünf Stunden Musik auf vier CDs und ausführlichen Kommenlaren belegen Squires These.

In der Nice-begründelen britischen Artrock-Bewegung wurden Yes trotz permanent wechselnder Besetzung und vielerlei Zerwürfnissen bald die erfolgreichste Institution überhaupt. Wos wohl aus daran lag, daß diesseits von Pink Floyd in Sachen Bühneninszenierung und Klangperfektion kaum jemand größeren Aufwand trieb.

Neben Standards wie .Close To The Edge“ oder .Owner Of A Lonely Heart“ und raren Single-Titeln finden sich auf YES-YEARS gleich 14 bislang unveröffentlichte Aufnahmen. Der von Pete Frame kommentierte Familienstammbaum in einer 34seitigen, großformatigen Broschüre dokumentiert die Yes-Genealogie. Was den Wert der aufwendigen Box für den Fan darüber hinaus noch zusatzlich steigert: Zum Überspielen auf CD wurden nicht vorverzerrte Ü-Kopien hergenommen, sondern die ursprünglichen Masterbänder. Ton-Ingenieur Joe Gastwirt leistete auch diesmal ganze Arbeit. Einigen Lücken im Repertoire der Box zum Trotz, verdient so viel Sorgfall allemal ein dickes Lob. Die YESYEARS kosten im Handel ca. 130 Mark. Eine abgespeckte Fassung mit zwei CDs (YESSTORY) gibt’s schon für 50 Mark.