YouNoGoDie – YouNoGoDie

Die Selbstregenerationsfähigkeit ist eine der meistunterschätzten Fähigkeiten im Pop. Immer dann, wenn ein Genre, eine Bewegung zu eingefahren, zu selbstgefällig werden droht, geht irgendwo ein Türchen auf, und heraus kommt eine Band.diequa ihrer Existenz denen.diesich in ihrer Selbstgefälligkeit suhlen, ihre Lächerlichkeit vor Augen führt. Man kann gerne den Namen YouNoGoDie doof finden – weil: der „geht überhaupt nicht“ -, aber die Musik des Quartetts aus dem englischen Derby doof zu finden, fällt schwer. YouNoGoDie sind an der Ecke, an der At The Drive-In scharf nach links abgebogen sind, um The Mars Volta zu werden, einfach geradeaus weitermarschiert, um zu sehen, ob es da noch etwas zu entdecken gibt im Indie-Rock, der mit den Erkenntnissen des 80er-Jahre-US-Post-Hardcore-Punk vertraut ist. Die Qualität von YouNoGoDie ergibt sich nicht nur aus seiner grundsätzlichen Andersartigkeit – hakenschlagender Rock immer kurz vor der Eruption statt vorhersehbarer Power-Pop, oder daraus, dass die Platte klingt wie eine furztrockene Steve-Albini-Produktion ca. 1995 -, sondern auch dadurch, dass diese Band immer wieder versucht, aus diesem selbstgesteckten Koordinatensystem auszubrechen – mit dem swingenden „YouNoGoDie“ zum Beispiel oder mit der kleinen Progmusik „Window“. Du kannst auch gerne „emo“ zu dieser Musik sagen. Schlechter wird sie dadurch bestimmt nicht.

www.younogodie.com