Zeiten des Aufruhrs – Von Sam Mendes, USA 2008 :: Start: 15.1.

Als Richard Yates Ende der 50er-Jahre seinen Jahrhundertroman „Zeiten des Aufruhrs“ veröffentlichte, war er ein einsamer Rufer im Wald: Als Ersterzer pflückte er den amerikanischen Traum von der suburbanen Harmonie anhand der Selbstzerfleischung eines einst idealistischen Ehepaars als Chimäre, als Dystopie, als ultimativen Hort des Selbstbetrugs, als Spießermaschine, aus deres keinen Ausweg gibt. Er machte das mit Dringlichkeit und chirurgischer Präzision, eine Steilvorlage für einen Regisseur wie Sam Mendes, der seiner Satire American Beauty nun eine amerikanische Tragödie als Begleitfilm zur Seite stellt. Mit seiner Ehefrau Kate Winslet und Leonardo DiCaprio als hilflose Marionetten in einem System, das keinen Widerstand duldet, hat er die richtigen Hauptdarsteller gefunden, die in ihrem ersten gemeinsamen Film seit Titanic nicht mehr die Könige der Welt sind, egal wie lange sie es sich vormachen. Fragt sich nur, was uns das in Zeiten der Resignation erzählen kann.

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