Sacha Baron Cohen will nie wieder Borat geben


Schluss mit lustig: Sacha Baron Cohen hat bekanntgegeben, dass er es satt hat, Borat zu spielen. Er habe die Rolle nur wegen Donald Trump noch einmal ausgegraben.

Diesmal ist nun wirklich Schluss mit dem chaotischen Journalisten aus Kasachstan: Sacha Baron Cohen kündigte in einem Interview mit Variety an, dass dies sein letzter Auftritt als Borat Margaret Sagdiyev war. Die Rolle hätte er für „Borat 2“ lediglich wieder ausgegraben, um Trump-Wähler umzustimmen. Nun sagt Cohen, dass seine fiktive Kultfigur ein für alle Male „im Schrank weggesperrt ist“.

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Borat folgte einem politischen Auftrag

In dem Interview erklärt Cohen, dass er für „Borat Anschluss Moviefilm“ eine klare Vision hatte. In Zeiten, in denen weißer Nationalismus und Donald Trump Aufwind bekamen, fühlte er sich berufen, Amerikas „gefährliches Abgleiten in den Autoritarismus“ aufzuzeigen. „Ich hatte das Gefühl, dass die Demokratie in Gefahr war, ich glaubte, dass das Leben der Menschen in Gefahr war und ich fühlte mich gezwungen, den Film zu beenden.“ Ursprünglich hätte sich der Film ausschließlich auf Trump fokussiert, doch die Folgen des Coronavirus setzten dem „Trumpismus“ die Krone auf, so Cohen: „Das Coronavirus zeigte, dass seine Verbreitung von Lügen und Verschwörungstheorien eine tödliche Wirkung hat.“

So war es Sacha Baron Cohens Hauptziel, den Trump-Wähler*innen die Augen zu öffnen: „Ich will nicht egoistisch unterstellen, dass die Leute Borat sehen und nicht für Trump stimmen würden, aber das war das Ziel.“ Er erinnert sich an die vorangegangene Präsidentschaftswahl in den USA und erzählt, dass er mit seiner Botschaft so viele Menschen wie möglich erreichen wollte. Cohen fragte sich vor der Wahl: „Wie bekommen wir so viele Leute wie möglich dazu, das vor dem 3. November zu sehen?“

Nachdem die Wahl nun stattgefunden hat, kann Cohen sich wieder anderen Projekten widmen. „Ich habe Borat wegen Trump wieder hervorgeholt“, sagte er. „Der Film hatte einen bestimmten Zweck, und ich sehe nicht wirklich einen Grund, das noch einmal zu machen. Also ja, er ist im Schrank weggesperrt.“

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Zum zweiten Mal im Ruhestand

Doch dies ist nicht das erste Mal, dass Borat aus dem Ruhestand geholt wurde. Bei einem „Jimmy Kimmel Live!“-Auftritt interviewte Cohen als Borat anlässlich der Midterm-Wahlen in den USA eine Vielzahl von Bürger*innen in Los Angeles und stellte fest, dass die meisten nicht den geringsten Schimmer hatten, wer da vor ihnen steht. Daraufhin widmete sich Cohen seinem neuen Projekt anlässlich der Präsidentschaftswahlen 2020.

Dieser Skandal-Auftritt schriebt Filmgeschichte

Und die Wiederkehr von Borat lohnte sich – jedenfalls für die Geschichte der Demokratie. So lieferte Cohen im neuen Film einen der skandalösesten und widerlichsten Leinwand-Momente des letzten Jahrzehnts. Achtung, Spoiler: Rudy Giuliani, der Anwalt des Präsidenten, wurde dabei gefilmt, wie er sich in Anwesenheit von Borats „minderjähriger Tochter“ aufs Bett legt und in seine Hose greift.

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Doch nicht nur das. Auch im Hinblick auf die Pandemie war das Verhalten des Politikers komplett daneben. So weigerte er sich damals sogar, grundlegende COVID-19-Sicherheitsmaßnahmen zu befolgen. „Es gab eine Debatte darüber, was wir tun sollen?“ erinnert sich Baron Cohen. „Machen wir mit der Szene weiter? Was passiert, wenn er Corona hat? Wir kamen zu dem Schluss, dass es das Risiko wert war.“

Sacha Baron Cohen blickt nach seinem zweiten Erfolgsstreifen nicht mehr zurück und entwickelt sich schauspielerisch weiter. So spielte er kürzlich eine der Hauptrollen in dem preisgekrönten Drama „The Trial of the Chicago 7“.

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