Schreibtisch Cowboy


Reporter Jonathan Fisher freut sich wie ein Schneekönig. Endlich kann er die heißen Geschichten über kitzlige Themen verkaufen: Prostitution, Drogen, Straßenkriminalität. Ruf und Ruhm verdankt er der „Freundschaft“ zu einem Zuhälter — fragt sich nur, wer am Ende der Angeschmierte ist.

„Superman“ Chnstopher Reeve darf schon wieder einen Zeitungsknecht spielen — bloß daß er diesmal nicht einfach in der nächsten Telefonzelle die Identität wechseln kann. Jonathan Fisher ist und bleibt Reporter, und als solcher hat er seinem Chef den Knaller aus dem Zuhältermilieu versprochen.

Nur bringen kann er ihn nicht. Also türkt er einfach einen gewissen Tyrone und dessen Lebensbeichte. Die Story kommt an, bringt Fisher auf Anhieb ein Engagement beim Fernsehen, nur paßt sie leider in einigen Punkten vage auf Fast Black (Morgan Freeman). Der schwarze Zuhälter steht wegen Mordes vor Gericht und wittert jetzt die Chance, sich mit den „Notizen“ des Reporters ein Alibi zu verschaffen. Der hat zwar schon genug Ärger am Hals, verguckt sich aber auch noch in eins von Blacks Mädchen. Punchy (Kathy Baker) muß natürlich dran glauben, aber damit ist ihr Macker endgültig zu weit gegangen. Ausgerechnet der reichlich blauäugige Fisher heckt einen geradezu widerlich perfiden Racheplan aus.

New York. Times Square, schräge Typen, flotte Handlungen und Miles Davis-Musik — da kann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen. Ohne „S“ auf der Brust wirkt Christopher Reeve zwar bis zum Schluß wie ein viel zu groß geratenes Würstchen, was seinen Jonathan Fisher allerdings halbwegs dafür entschuldigt, daß er sich von Fast Black so widerstandslos einwickeln läßt. Und Morgan Freeman ist brillant; man möchte fast meinen, der Kerl spielt sich selbst.