Schwester S.


Zum ersten Mal tauchte ihr Name im Booklet zu ‚Direkt aus Rödelheim‘ auf. Moses Pelham und Thomas Hofmann, die beiden Köpfe des Rödelheim Hartreim Projekts, hatten die 21jährige Sabrina aufgefordert, die Gaststimme im Song ‚Wenn es nicht hart ist‘ zu übernehmen. „Ich saß mit Thomas im Auto und rappte einfach mal aus Spaß zu Dr. Dre. Thomas war dann so begeistert, daß er mich sofort zu Moses ins Studio mitnahm“, erklärt die zierliche Halbamerikanerin die Vorgeschichte. Nach dem überwältigenden RHP-Erfolg ‚Direkt aus Rödelheim‘ (bislang gingen in Deutschland mehr als 70.000 Stück des Albums über den Ladentisch) nahm die Plattenfirma der Frankfurter Rapper Ende des vergangenen Jahres auch Schwester S. unter Vertrag. Da lag es natürlich auf der Hand, daß Moses P. und Thomas H. die „kleine Schwester“ bei ihrem Debüt ‚S. ist soweit“ tatkräftig unterstützten – ein Großteil der Texte stammt aus der Feder der beiden Rödelheimer. Und wie bei der Projekt-Posse üblich, „disst“ auch die Schwester kräftig die nationale Konkurrenz. Zeilen wie „schmiert Kacke auf sein Knacke und nennt es Fettes Brot“ (aus dem Song ‚Reime überragen‘) bilden auf dem Album keine Ausnahme. Seitenhiebe wie „ich fühl mich fantastisch, laß‘ die Sonne rein“ zählen da noch zu den harmloseren Sticheleien. S. selbst hält sich über ihre Szenenschelte relativ bedeckt: „Andere deutsche Rapper wie Fettes Brot oder Advanced Chemistry sind da, gibt es, o.k., das war’s aber auch.“ Ihr Mentor Moses P. gibt da mehr Stoff: „Dissen gehört zum Rappen einfach dazu. Wir rappen ja in erster Linie, um uns zu profilieren. Mit konstruktiver Kritik hat das wirklich nichts zu tun.“ Und mit einem verschmitzten Lächeln fügt er hinzu: „Ich könnte mir nie vorstellen, den Smudo von den Fantastischen Vier wirklich zu schlagen.“ Da sind wir ja beruhigt. Aktuelles Album: S. ist soweit (MCA)