Talking Heads pur – „Stop Making Sense“


Es wird keinen großen Werbe-Etat für diesen Film geben, er wird „leise“ und mit wenigen Kopien anlaufen und kein breites Echo in den Medien auslösen. Aber wenn jemand den schlicht und einfach besten Konzertfilm der bisherigen Musikgeschichte erleben will, muß er „Stop Making Sense“ für einen Kinoabend einplanen.

Wie Regisseur Jonathan Demme („Melvin & Howard“, „Swing Snift“) in enger Zusammenarbeit mit Kameramann Jordan Croneweth und Talking Heads-Head David Byrne das Konzert der famosen Trendweiser-Band im Pantage Theatre, Hollywood, auf Celluloid umsetzte, ist wirklich wegweisend.

Lange Kamera-Einstellungen lassen die „State-of-the-Art“-Performance von Byrne und seinem achtköpfigen Ensemble einfach wirken, ohne sich der Video-Sucht nach schnellen, atemberaubenden Schnitten hinzugeben. Kein Backstage-Geplänkel, keine unnötigen Kameraschwenks ins Publikum das Konzerterlebnis pur! Dazu ein Live-Sound, natürlich digital, der in seiner Authentizität gegenwärtig wohl kaum zu überbieten ist.

Das Repertoire ist praktisch eine „Greatest Hits“-Sammlung der 1975 gegründeten Band. Sie beginnt mit einer akustischen „Psycho Killer“-Version (Byrne allein mit Akustikgitarre und Rhythm-Box aus einem Gettoblaster auf der Bühne!), geht über „Burning Down The House“, „Once In A Lifetime“ und endet mit einem beeindruckenden „Take Me To The River“.

Pflicht für alle Feinschmekker! Zumal der potentielle Musikfilm-Konkurrent, Princes „Purple Rain“ nun doch auf das kommende Frühjahr verschoben wurde!