The Saltbee beweisen mit „“Wax“ , daß es auch ein Leben nach den Beatles gibt.


Eine Band, die sich übersetzt „Die Salzbiene“ nennt? Bei näherer Betrachtung macht der Name aber durchaus Sinn: Saltbee ist das Anagramm von „Beatles„.

1994 nahmen die beiden Pilzkopf-Aficionados Matthias Erb und Stephan Crieder das gegenwärtige Beatles-Fieber mit ihrer CD „That Means A Lot“ vorweg. Auf dem Album wollten die Basler nicht etwa sattsam bekannte Stücke der Fab Four recyclen. Das Duo coverte vielmehr bislang verschwundene Stücke, die beinharte Fans höchstens von klanglich ungenießbaren Bootleg-Aufnahmen kannten. Dem Liebhaberprojekt „That Means A Lot“ wurde überdurchschnittliche mediale Aufmerksamkeit zuteil, der Titelsong entwickelte sich gar zum mittelschweren Radiohit.

Die Beatles-Requisiten haben die zwei mittlerweile in die Ecke gestellt. Nur noch drei der fünfzehn Songs auf ihrem Zweitling „Wax“ stammen nicht aus ihrer Feder. Dafür entdeckten die Salzbienen, daß es eine Popwelt außerhalb Liverpools gibt. Neben dem gewohnten Gitarren/Baß/Schlagzeug-Basis-Sound sorgen nun Glockenspiel, Blockflöten, Orgel, Mouthharp, Melodica und Synthesizer für angenehme Zwischentöne.

Auch wenn Matthias Erb und Stephan Grieder betonen, daß ihr in Heimarbeit entstandenes Album nun wirklich nicht mehr nach Liverpool klinge, schimmert der Einfluß der Beatles nach wie vor durch. Vor allem der ausgefeilte Harmoniegesang scheint es dem Duo angetan zu haben. Das musikalische Spektrum aber wurde dabei bewußt erweitert. Konzentrierten sich The Saltbee auf „That Means A Lot“ noch auf den Sound der frühen Sixties, so atmet „Wax“ den psychedelisch gefärbten Groove der Endsechziger. Vereinzelt schimmert sogar schon jenes Easy-Listening-Feeling durch, das Anfang der Siebziger Furore machte. „Wax“ ist ein entspanntes Stück Popmusik, dem aber eine gewisse Straffung gutgetan hätte:Gegen Ende verliert die Platte etwas von ihrer Spontaneität.