Timo Maas: Mixer für die Maassen


Nachdem der DJ aus der niedersächsischen Provinz letztes Jahr bei Madonna ran durfte, kommt er nun mit einem eigenen Album.

War In Hannover oder Umgebung wohnt, hat vielleicht ein Handy bei ihm gekauft. Neun Jahre lang arbeitete der gelernte Kommunikationselektroniker Timo Maas in einem Telekom-Laden in der Hauptstadt von Niedersachsen. Heute ist der DJ aus dem Provinznest Bückeburg ein Popstar. Er remixte Madonna („Don’t Tell Me“), Placebo („Special K“), Fatboy Slim („Star 69“) und Kelis („Young, Fresh & New“), „Music ForThe Maasses“, eine Zusammenstellung von MaasSongs und -Rembcen, wurde von den beiden maßgeblichen englischen Dance-Zeitschriften „Ministry“ und „Mixmag“ als „Album Of The Year“ ausgezeichnet, sogar der „Spiegel“ adelte ihn Anfang Januar („Meistermixer aus Bückeburg“) mit einer Seite. All das hat Timo Maas sich hart erarbeitet. Bereits als 13-Jähriger sorgte er auf Partys für den richtigen Sound, schon damals begann er – zum Entsetzen seiner Mutter – Platten zu sammeln. Heute besitzt er mehr als 30.000 Stück. Ende der Achtziger hatte der inzwisehen 32-lährige keine Lust mehr, sich mit Discobetreibern rumzuärgern, die ihm erklären wollten, dass Techno nur eine Mode sei, die schnell vorbeigehen werde – und dass die Leute sowieso viel lieber Simple Minds und Dire Straits hören würden. Er legte fortan in kleinen House-Clubs statt in Großraumdiscos auf, ergatterte erste Engagements in der Schweiz und wurde schließlich Resident DJ im renommierten „Lakota“ in Bristol. Von Maas‘ DJ-Sets im Hamburger „Tunnel“ erzählen sich die Fans heute noch.

Mit seinem Remix von Azzido da Bass‘ „Dooms Night“ begann 1999 ein komplett neuer Abschnitt seiner Karriere. Der Song wird zum Tanzboden-Füller, verkauft sich eine halbe Million Mal. Timo Maas ist fängst ein Begriff in der Techno-Szene, wird Rind um den Globus gebucht und absolviert mittlerweile mehr als 200 Auftritte im Jahr. Madonna und ihren Trendscouts entging so was natürlich nicht. Und so kamen Timo Maas und Produzent Martin Buttrich zu der Ehre, für Frau Cicconezu arbeiten. Die Tür zum Pop steht also weit offen. Und mit „Loud“, seinem neuen Album, dürfte der Name Timo Maas nun endgültig auch Leuten ein Begriff werden, die sich weder für Remixe interessieren noch je auf einem Rave waren. Auf Augenhöhe mit Fatboy Slim und den Chemical Brothers präsentiert er – zum Teil mit der Unterstützung von Kelis und Finlay Quaye – 14 hypnotisierende Tracks, die ein für allemal dafür sorgen sollten, dass Timo Maas nie wieder Handys verkaufen muss.

www.timomaas.de