Wackeln Guns’n’Roses?


Der traut vereinte Schein trügt. Nicht nur hinter den Kulissen fetzt es bei den Rock-Aufsteigern aus L.A. - um ein Haar wäre die Band nach einem Streit auf der Bühne zerbrochen.

Das hätten die berühmten letzten Worte werden können: „Bis bestimmte Leute in dieser Band ihren Scheiß auf die Reihe gebracht haben“, nörgelte Sanger Axl Rose vor 72.00t) Leuten bei einer Show in Los Angeles ins Mikro, „ist das hier das letzte Konzert von Guns’n’Roses. Lebt wohl!“ Sprach’s, schleuderte den Mikro-Ständer quer über die Bühne und verschwand. Hintergrund: Gitarrist Slash, seit Jahren punktuell im Konflikt mit „Mr. Brownstone“ (Heroin), hatte vor dem Konzert vom Tod seiner Großmutter erfahren und sich mit Spiegel, Löffel und Spritze aufs Klo verzogen. Nach Axls Abgang verließ auch die Band wortlos die Bühne, Slashs Gesicht hinter der Mähne verborgen. Weniger ratlos war Rolling Stone Mick Jagger, Headliner des Abends, der seine Fans mit den Worten begrüßte: „Axl hat eine gute Show drauf, aber ich wünschte, er würde nur singen und dazwischen sein Maul halten. “ Doch der Split hielt nur 24 Stunden, dann durfte Slash den nächsten Gig mit einer Rede beginnen: „Rock ’n‘ Roll und Drogen-Exzesse gehören zusammen, aber ich verspreche, daß unsere Band daran nicht zerbrechen wird.“

Axl schwenkte nach dem (hervorragenden) Konzert ein T-Shirt der Betty Ford Clinic: „Slash macht jetzt überwachten Entzug. Ich hatte nur panische Angst, einen guten Freund an dieses Scheißzeugs zu verlieren.“