Wir haben einen „Game of Thrones“-Verweigerer gezwungen, bei der sechsten Staffel einzusteigen


Kann man Spaß mit „Game of Thones“ haben, wenn man erst bei der sechsten Staffel einsteigt? Und wer sind eigentlich die Guten in der Serie?

Der Hype um „Game of Thrones“ hat mit der sechsten Staffel einen neuen Höhepunkt erreicht. Selbst Leute, die Staffel 1-5 nicht gesehen haben, sollten mittlerweile bemerkt haben, dass an der Fantasy-Geschichte kaum ein Weg vorbeiführt. Aber ist es bei der Vielzahl an Handlungssträngen und Figuren überhaupt noch möglich, ab der sechsten Staffel einzusteigen? Und macht die Serie dann überhaupt Spaß?

Wir haben einen (bisherigen) „Game of Thrones“-Verweigerer aus der Redaktion dazu gezwungen, sich die ersten zwei Folgen der sechsten Staffel anzuschauen und ihm anschließend ein paar Fragen gestellt. Wer sind die Guten? Hat der Hype auch ihn sofort gepackt? Und kann man überhaupt ab Staffel Sechs einsteigen?


Wer sind die Guten?

John Snow und seine Gang. Die haben so einen Ritter-der-Tafelrunde-Vibe im Laufen.

Wer sind die Bösen?

​Schwer zu sagen. Besonders unsympathisch ist zumindest Peter Dinklage, was mich ein bisschen enttäuscht – ich hatte ihn von außen immer als Fan-Liebling wahrgenommen. Aber alles, was er bisher gerissen hat, waren Dick-Jokes, überhebliche und uninspirierte One-Liner („That’s what I do: I drink and I know things.“) und er wirkte generell doch sehr bemüht lustig („Next time I have an idea like that – punch me in the face.“). Ich glaube jetzt zu wissen, warum die Leute so viel über den Charakter von Dinklage reden: Es kann nur beißender Spott sein.

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Welche Namen konntest du Dir aus zwei Folgen merken?

Da komme ich genau auf drei: John Snow, Hodor und Ramsey. Obwohl Hodor ja gar nicht der richtige Name ist – wie wir in der letzten Folge gelernt haben. An den richtigen kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Hodor sollte sich einfach seinem Schicksal ergeben. Arme Sau.

Er schreibt sich übrigens Jon Snow. Ohne „h“!

Meine Güte…

Woher kommt der Hype?

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Ich vermute, der kommt von der wahnsinnig dichten Welt und Kompromisslosigkeit – das ist jedenfalls mein Eindruck nach zwei Folgen. Warum funktionieren „Star Wars“ oder „Der Herr der Ringe“? Die Welten, in denen sie spielen, sind detailliert, nehmen sich selbst ernst und sind in sich weitestgehend plausibel. Dieses Gefühl bekomme ich auch bei „Game Of Thrones“. So etwas bietet viel Raum, um sich in Kleinigkeiten reinzusteigern, wie es Fans nun einmal gerne tun – und dann steigt auch die Investition in die Serie. Und zum anderen scheint „GoT“ ein bisschen wie Sport zu funktionieren: Jeder hat sein Lieblingsteam, für das er oder sie mitfiebert – bei der Vielfalt an „GoT“-Charakteren scheint es ähnlich zu sein: Jeder hat seinen oder ihren Favoriten.

Kann man bei aktuell überhaupt noch einsteigen?

​Ich habe mich bei der zweiten Folgen gut unterhalten gefühlt – gleichzeitig hatte ich den Eindruck, dass ich nur 25% von dem mitbekomme, was da eigentlich passiert. Einsteigen kann man schon, aber das wäre wie einen Porsche nur im ersten Gang zu fahren. Ich werde die Staffel jedenfalls nicht weitersehen – falls ich noch die Motivation aufbringen kann, fünf Staffeln nachzuholen, dann fang‘ ich ganz am Anfang an.

Wie findest du den Gewaltfaktor?

Ich hatte nicht so viel Slapstick erwartet. Szenen wie der riesige Oger, der den Armbrustschützen an der Wand zerkloppt, oder der pinkelnde Betrunkene, dessen Kopf an der Wand zerschellt, hatten etwas vom Hulk, der Loki in „The Avengers“ kaputt haut. Etwas Comic Relief muss in so düsteren Zeiten ja aber auch mal sein.

 Wer wird am Ende auf dem Thron sitzen?

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Ramsey. Skrupellos, eiskalt, entscheidungsschnell. Attribute, die in der Welt von „GoT“ absolut essentiell scheinen. Ich wette nicht auf das Pferd, das mir am sympathischsten ist, sondern auf das schnellste. Und Ramsey macht sie alle platt. Make Westeros great again.