Das erste Mal hat er jetzt ne richtige LP aufgenommen, der Marius, nachdem er zuvor beispielsweise den Titelsong in dem deutschen Film „Supermarkt“ gesungen hatte. Der Typ mit dem Doppelnamen ist einer jener Jungs, die sich in der inzwischen durch Udo Lindenberg legendär gewordenen Hamburger Szene herumtreiben. Sein mittlerweile bereits ziemlich populär gewordener Song „Marion aus Pinneberg“, zuerst auf einer LP mit dem bezeichnenden Titel „Hamburger Szene“ erschienen, ist auch auf „Das erste Mal“ zu hören. Erleichtert durfte ich beim Anhören dieses Albums feststellen, daß Marius Müller-Westernhagen alles andere ist, als ein fantasieloser Lindenberg-Imitator. Er beweist mit seiner Debut-LP vielmehr, daß die deutschsprachige Rockmusik in allen möglichen Variationen in der Lage ist, eine immer ernstzunehmendere Alternative zum abgedroschenen Schlager zu bieten. Zum Glück war ihm noch rechtzeitig klargeworden, daß es keinen Sinn hat, das Texten anderen Leuten zu überlassen. „Sie sagten nicht, was ich meine“, sinniert Marius, der es hervorragend versteht, offen und ungekünstelt aus seinem Leben zu berichten. Ein frischer Wind streicht durch die deutschen Lande. Und Marius wirbelt kräftig mit. Begleitet wurde er übrigens von den sehr kompetenten Musikern der Hamburger Rockband „Lucifers Friend“. Ich muß schon sagen, da ist gute Arbeit geleistet worden.