Mayer Hawthorne :: How Do You Do

Universal

Vorzeigecrooner Mayer Hawthorne verabschiedet sich mit seinem zweiten Soul/R’n’B-Hybriden vom Stones-Throw-Label.

Eingebettet in das Kredibilitätsumfeld des Stones-Throw-Labels konnte Mayer Hawthorne vor drei Jahren noch machen, was er wollte. Das immer noch überragende, auf rotem, herzförmigem Vinyl erschienene „Just Ain’t Working Out“ fungierte einen Herbst lang als Break-up-Song mit Akzeptanzgarantie. Die Erwartungshaltung an das Debütalbum war riesig. Leider hat sich trotz im Prinzip fehlerfreier Zitate seiner Motownhelden ein Hauch von Schulterzuckhaltung eingestellt. Und jetzt? History repeating. Großartige 12-Inch („I Need You“), dazu eine Cover-EP und der schicke Vorabsong „A Long Time“ machten Lust auf mehr. Nur tritt auf dem Album das Adjektiv nett in den Vordergrund, nur interessiert nett in der Regel weder Herz noch Hose. Genauso wie Bloc-Party-Chef Kele Okereke mangelt es Hawthornes Gesangsmelodien an Abwechslung. Zu oft beschleicht einen das eher lästige Déjà-vu-Gefühl. Bevor sich der geneigte Leser jetzt fragt, warum da oben überhaupt noch Sterne zu sehen sind, sei als Erstes auf „The Walk“ verwiesen. Der Hit des Albums kommt als slowswingende Abrechnung mit einer finsteren Verflossenen daher, auch das eindeutig zweideutige Snoop-Dogg-Feature in „Can’t Stop“ kann überzeugen, nur scheint sich insgesamt doch zu bestätigen, dass Mayer Hawthorne außerhalb des Albumformats am besten ist.

Key Tracks: „The Walk“, „Can’t Stop (With Snoop Dogg)“, „A Long Time“