Keane

Strangeland

Island/Universal VÖ: 04.05.

Popballaden – sie werden immer schlimmer.

Mit ihrem Alternative-Country-Projekt Mt. Desolution, bei dem auch Mitglieder von Mumford & Sons, The Killers und Noah & The Whale teilnahmen, zeigten Tim Rice-Oxley und Jesse Quin der Folkmusik keine neuen Wege auf. Aber es war so etwas wie Lebendigkeit in ihrer Musik. Nun aber heimgekehrt zu Tom Chaplin, dem schlimmsten Glattling weit und breit, zimmern sie nur weiter an den allerbräsigsten Popballaden, wie zusammengerührt von 666 Schwiegermüttern aus einem Klumpen Soßenkuchen und einem Liter fettarmer Sahne. Das ewige Klavier, das nur nicht klingen darf wie ein echtes Klavier, sondern nur nach Klavieraroma, die für nichts als Kleisterarbeiten zuständigen Synthesizer und die dumpf vor sich hin pulsierende Rhythmusgruppe fabrizieren hier nichts als Grütze. Grobes Flutschzeug. Möge die Band Keane darauf doch endlich in die Hölle rutschen, für die sie selbst die Türen weit und immer weiter macht: die Formatradio­hölle. Und fortan nur noch dort drunten dudeln. Sie fragen, wie das alles überhaupt passieren konnte? Als der liebe Gott einmal nicht aufgepasst hat (er tanzte wohl gerade zu Divine oder ließ sich den gloriosen Krach von Dinosaur Jr. um den Bart fahren), müssen Chris de Burgh und Jim Kerr eine Band gezeugt haben. Mei, Keane happens.