Elektronische Alben mit allzu viel Schnickschnack auszustatten, nur um die eigene Fähigkeit des Über-den-Tellerrand-Guckens zur Schau zu stellen, kann schon mal gerne schiefgehen. Das Schweizer Duo Animal Trainer zeigt auf seiner ersten LP auf Oliver Koletzkis Label Stil vor Talent, dass Staffage nicht nur Mittel zum Zweck ist, sondern auch Laune machen kann.

„Come Along“ zum Beispiel beginnt mit akustischer Gitarre und Trompetenklängen, während „The Walk“ Vogelgezwitscher zwischen Miniatur-Dubs und emporsteigenden Chords einbindet – die Züricher mögen es aufgeräumt, aber trotzdem verspielt. „Krambambuli“ versprüht Fusion-Duft, „Shane“ dagegen ist ein klassisch orientiertes House-Brett.

Und gleich sechs Tracks auf dem Album werden mit interessanten Features ausgestattet. Jan Blomqvist ergänzt auf „Keep Control“ den ohnehin latent vorhandenen Popfaktor in der Musik von Animal Trainer um eine nachdenkliche Komponente. Zwischen träumerischen Downtempo-Nummern, House-Tracks für die Katharsis und einer Prise Elektro-Polka bietet WIDE einen bunten und gut ausbalancierten Pathos, der vor allen Dingen eines verkörpert: Sorglosigkeit.