Bill Pritchard

A Trip To The Coast

Tapete Records/Indigo (VÖ: 7.03.)

Wie in den späten 80ern: Der Brite singt seine Songs auf Gitarrenpop-Basis.

Ein großer Teil von Bill Pritchards Fans lebt in unseren westlichen Nachbarländern, in Nordamerika und Japan. Er hat sich mal von Etienne Daho produzieren und von keiner Geringeren als Françoise Hardy begleiten lassen. Sein bestes Album heißt JOLIE und erschien 1991. Danach hörte man von ihm nur wenig. Den Sprung ins Britpop-Metier schaffte er nicht, obwohl er da wegen seines an Morrissey erinnernden Vortrags und seiner Hugh-Cornwell-Stimme gut hingepasst hätte.

Jetzt kehrt er aus heiterem Himmel zurück. Pritchard hat sich mit seinem alten Kumpel und Produzenten Tim Bradshaw zusammengetan und erzählt von Trentham, einer Gartenstadt vor den Toren von Stoke-on-Trent, in deren Nähe die beiden leben. Veredelt wird die Geschichte von Gitarrenpop alter Schule. Das ist auch in „Yeah Yeah Girl“ und „Polly“ so, hier wirkt Pritchard noch eine Spur schwungvoller.

Das Ganze geht auch auf Französisch („Tout Seul“). „Truly Blue“ fällt kammermusikalischer aus. Pritchard arbeitet nie mit spektakulären und schon gar nicht modernen Mitteln. Seine Zurückhaltung ist unglaublich angenehm.