Trans Am

VOLUME X

Thrill Jockey/Rough Trade

Postrock mit überraschenden Stärken im Robo-Synthie-Balladen-Bereich.

Trans Am waren immer die Lustigen unter den Post-Rockern. Als Tortoise akademisch den Rock sezierten, gönnten sich die Labelkollegen Metal- und Kraut­rock-Spielereien. VOLUME X ist bereits das, genau, zehnte Werk. Ihre Identität haben Trans Am nie verloren – auch wenn die Bandmitglieder als Schlagzeuger der Neu-Metaller Baroness oder Gründer des Projekts Life Coach auf anderen Feldern aktiv waren. VOLUME X besitzt alle Stärken und Schwächen der Band. Wenn Trans Am die Gäule durchgehen und ihre Songs in Fantasy-Metal- („Reevaluations“) oder Industrial-Core-Gefilde („Backlash“) abwandern, fehlt es einem an Nervenstärke, da mitzuziehen. Besser sind die Ausflüge in die Welt des spacigen Kraut-Synthie-Pop: „Night Shift“ pulsiert, als säße es bei Giorgio Moroder Huckepack. Das Juwel der Platte ist „I’ll Never“, halb „La Boum“-Ballade, halb Robotermärchen. Wer jemals auf die Idee kommt, Pixars „Wall-E“ als Musical zu inszenieren, sollte den Aufräumroboter diesen Song singen lassen – das gibt garantiert einen Tony-Award.