Ghost Beach

Blonde

Nettwerk/Soulfood

Eine großteils unterhaltsame Zeitreise zum Elektro-Pop der 80er-Jahre.

Die Bemühungen, die klangtechnisch nicht ganz zu Unrecht vergessene zweite Hälfte der 80er wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, erreichen auf dem ersten Album des New Yorker Elektro-Duos, das bereits im vergangenen Jahr mit seiner Debüt-EP „Modern Tongues“ sprichwörtlich Staub aufwirbelte, einen neuen Höhepunkt. An die Originale, egal ob nun von Tears For Fears, Peter Gabriel, The Police oder Talk Talk, reichen die zwölf Songs zwar bei Weitem nicht heran, aber auch so ergibt sich eine kurzweilige und unterhaltsame Zeitreise. Ob diese nostalgische Rückbesinnung allerdings über das Jahr hinaus einen dauerhaften Wert besitzt, wird sich trotz fantasievoller Stilbezeichnungen wie „Tropical Grit Pop“, so die musikalische Eigendefinition des Duos, erst noch zeigen müssen. Josh Ocean und Eric „Doc“ Mendelsohn geben sich auf Blonde jedenfalls alle Mühe, authen- tisch rüberzukommen. Das führt zu manch unfreiwillig komischem Moment, funktioniert insgesamt aber ganz gut, wie beispielsweise im Opener „Moon Over Japan“, dem verspielten „Close Enough“ und der sogar ein wenig an die späten Talking Heads erinnernden Nummer „Every Time We Touch“.