Dirk Darmsteadter

Before We Leave

Teaneck/Edel/Believe

Mit harmlosem Pop-Rock beweist der Ex-Tapete-Chef, dass er als Label- macher besser ist denn als Musiker.

Die Verdienste um die deutsche Popmusik, die Dirk Darmstaedter sich als Gründer des außergewöhnlich rührigen Indie-Labels Tapete erworben hat, sind nicht hoch genug einzuschätzen. Ob Gleiches auch für den Musiker Darmstaedter gilt, ist umstritten.

Sein neues Album, das erste nachdem er im Frieden von Tapete schied, liefert jedenfalls keine neuen Argumente dafür. Darmstaedter fällt auf BEFORE WE LEAVE nicht viel mehr ein, als den eher harmlosen, sich an althergebrachten angloamerikanischen Vorbildern orientierenden Pop-rock zu rekapitulieren, mit dem seine erste Band, The Jeremy Days, Ende der 80er-Jahre halbwegs bekannt wurde.

Die Songs sind durch die Bank solide, dümpeln aber stets im erwartbaren Strophe-Bridge-Refrain-Schema vor sich hin, die Gitarren mal akustisch, mal nicht allzu verzerrt, die Melodien so höhepunktarm wie der Gesang unaufgeregt. „We sang a simple tune just for you / Though no one seemed to care, I heard it too“, heißt es in „Seashells“.