Alex Izenberg

Harlequin

Domino/Wild World/GoodToGo

Auf seinem Debüt frönt der Singer/Songwriter den Folk-Größen der 60er und 70er: Retro-Chic, gepaart mit New Weird America und Indie-Rock.

Die US-Westküste war schon immer ein Hafen für junge Singer/Songwriter, die die musikalische Freiheit lieben. Hier – genauer: in L.A. – lebt und wirkt auch Alex Izenberg. Auf seinem Debüt bietet er eine abwechslungsreiche Ansammlung an Songs, die man unter dem Begriff „Freak Pop“ zusammenfassen könnte. Izenberg wird nicht ohne Grund HARLEQUIN als Albumtitel gewählt haben, ist doch der Harlekin die Bühnenfigur, die durch schrille Outfits und exzentrische Darbietungen auffällt. Exzentrik liegt bei Izenbergs Songs an der Tagesordnung: Allein mit seiner hellen, schrägen Stimme geht er als Nachfahre Neil Youngs durch.

HARLEQUIN bietet eine ganz eigene Song-Dynamik: So folgen auf ruhige Song-Fragmente breit instrumentierte Pop-Perlen – Izenberg liebt die Brüche, den ständigen Wechsel. Es ist kein stringentes Album, dennoch ist es musikalisch in die US-amerikanische Singer/Songwriter-Tradition wie auch in die „New Weird America“-Welle einzuordnen. So klingt mal Harry Nilsson, mal Paul Simon an, dann aber auch Grizzly Bear. Mit Lichtblicken wie den eher ruhigen Stücken „People“ und „Grace“, sowie der Upbeat-Single „To Move On“ zeigt Izenberg, dass er durchaus Fähigkeiten zum guten Songwriting besitzt. Doch auf Albumlänge reicht es noch nicht aus.