Stanley Kubrick erklärt das Ende von „2001: Odyssee im Weltraum“


Eigentlich wollte sich der Regisseur nie zum Ende des Science-Fiction-Meisterwerks äußern. Für einen japanischen Filmemacher tat er es trotzdem.

Wahrscheinlich hat jeder Filmfan mindestens einmal im Leben „2001 – A Space Odyssey“ gesehen. Und am Ende auch darüber gegrübelt, was die grellen Lichter, der halbwegs im französischen Stil eingerichtete Raum und vor allem das Baby bedeutet, das sich in einer Blase auf die Erde zubewegt. „2001“ erschien 1968, es folgten jahrzehntelange Debatten und ellenlange Aufsätze über den Film, seine Machtart und eben die Bedeutung der letzten 20 Minuten.

Ein Zoo für Menschen

Kubrick, der 1999 verstorben ist, hatte sich selbst nie zu dem Ende des Films geäußert, überließt das Interpretieren den Zuschauern. Nun ist via Reddit und YouTube aber eine Dokumentation hochgepült worden, in der der Filmemacher aber vermeintlich klipp und klar das Finale von „2001“ auswertet. Der Japaner Jun’ichi Yaoi führte 1980 für eine Dokumentation über „The Shining“ ein Telefonat mit Kubrick und wollte eigentlich primär über Paranormales sprechen. Dann fragte er allerdings auch nach dem Finale von „2001“ und Kubrick gab Auskunft:

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„I’ve tried to avoid doing this ever since the picture came out“, sagt Kubrick in dem Telefonat. Der Regisseur glaubt, dass die Ideen ausgesprochen ein wenig albern klingen, fährt dann aber dennoch fort: Dave, der Protagonist in „2001“, wird von mächtigen, formlosen Wesen aufgegriffen, die ihn in eine Art „Zoo für Menschen“ stecken. Deshalb sei das Zimmer auch nur eine schlechte Kopie eines im französischen Stil eingerichteten Zimmers. Menschen würden ja auch glauben, dass Zoos für Tiere deren echte Umgebung simulieren können. Dave durchlebt in dem Zimmer laut Kubrick noch einmal sein ganzes Leben, danach wird er Neugeboren und von den Aliens als optimierte Version, eine Art „Superman“ zurück zur Erde geschickt.

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Das Telefonat ist nur ein kurzer Ausschnitt einer 90-minütigen Doku, die zwar schon 1980 gedreht wurde, aber erst kürzlich den Weg ins Internet fand – einen richtigen Release hatte sie nie bekommen. Jun’ichi Yaoi drehte in der Vergangenheit mehrfach Filme über paranormale Themen, zum Beispiel auch über UFOs in Japan. Sein Set-Besuch beim Dreh zu „The Shining“ diente ebenfalls der Suche nach mystischen und gespenstischen Mächten in der echten Welt.

Die gesamte Doku könnt Ihr Euch direkt hier anschauen. Vor allem die Hintergrundinformationen zu „The Shining“ sind es wert, so führt Vivian Kubrick Jun’ichi Yaoi durch die Arbeitsräume des Regisseurs und zeigt die Requisiten des Films.

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