„True Detective“-Regissseur soll altes Kubrick-Drehbuch zu „Napoleon“ verfilmen


Nach langer Zeit wird „Napoleon“ nun doch in einer sechsteiligen Miniserie verfilmt.

Stanley Kubricks Herzensprojekt „Napoleon“ wird endlich in Produktion gehen – wenn auch Jahre nach dem Tod des Filmemachers. Cary Fukunaga („True Detective“) ist momentan im Gespräch für die Regie einer sechsteiligen HBO-Miniserie, die auf einem Drehbuch basiert, das Kubrick vor Jahrzehnten eigentlich für einen Film geschrieben hat. Bereits 2013 wurde bekannt, dass Steven Spielberg das Skript als Produzent in eine HBO-Miniserie umwandeln würde, die nun wohl bald Vollzug beim Regieposten vermeldet.

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Das Projekt „Napoleon“ lag Kubrick sehr am Herzen: Der „2001“-Regisseur war in den 1960ern über Jahre mit Recherchen zum Thema beschäftigt. Eigentlich sollte an verschiedenen Orten in ganz Europa gedreht und 30.000 Statisten für Schlachtszenen gewonnen werden. Leider war das Erscheinen von Sergei Bondarchuks Kriegsdramen „Krieg und Frieden“ und „Waterloo“ unter anderem Grund dafür, dass die Produktion schließlich eingestellt wurde. Die Filme bedienten dasselbe Genre und hätten so den kommerziellen Erfolg von „Napoleon“ drastisch geschmälert. Außerdem wären die Kosten für Kubricks Projekt astronomisch hoch gewesen. Steven Spielberg, ein Freund Kubricks, hat von dessen Hinterbliebenen Zugang zu den Ergebnissen der intensiven Recherche erhalten: Mit über 17.000 Bildern von Werken und Artefakten aus der Zeit Napoleons gleicht die Sammlung dabei einem Museum.

Das Projekt „Napoleon“ nimmt also wieder fahrt auf. Und hat mit Cary Fukunaga einen der aktuell spannendsten Filmer im Visier. Laut dem Hollywood Reporter laufen derzeit die Verhandlungen mit dem Regisseur der ersten „True Detective“-Staffel, der zuletzt das Kindersoldaten-Drama „Beasts of No Nation“ für Netflix gedreht hat. Dort wird auch bald „Maniac“, Fukunagas Comedy-Serie mit Jonah Hill und Emma Stone zu sehen sein.