7 Fakten über Genrenamen


Über die Ursprünge von Rock'n'Roll, Country, R&B, Punk, HipHop, Funk und Reggae. Auch Shakespeare hat damit zu tun

1. Rock’n’Roll

Seit den 1920er Jahren wurde der Begriff “Rock’n’Roll” in Blues-Songs als Metapher für Geschlechtsverkehr benutzt. Der in Cleveland lebende Plattenladenbesitzer Leo Mintz war der erste, der die Musik von Rhythm & Blues Bands „Rock’n’Roll“ nannte. Seine Absicht: Durch den neuen Name wollte Mintz der mit rassistischen Vorurteilen beladenen, weißen Bevölkerung Amerikas afroamerikanische Musik näher bringen.

2. Country

Bis zum Jahr 1958 wurde ländliche Musik mit Einflüssen aus englischer, schottischer und irischer Folksmusik unter dem Begriff „Hillbilly Music“ zusammengefasst. Auf Drängen des Musikers Ernest Tubb entschied die neu gegründete Country Music Association, den Musikstil fortan als „County Music“ zu bezeichnen, da der alte Begriff „Hillbilly“ (wörtlich: Landeier) beleidigend war.

3. R&B

Ursprünglich wurde afroamerikanische Popmusik bei den Billboard-Charts unter der Sparte “race music” zusammengefasst. Der Begriff „Rhythm and Blues“ wurde erstmal in einen Tantieme-Streit zwischen der amerikanischen Urheberrechtsgesellschaft ASCAP und den Rundfunkanstalten der USA benutzt. 1949 führte der Billdoard-Magazin-Journalist Jerry Wexler den Begriff als neue Gattungs-Bezeichnung ein.

4. Punk

Als einer der ersten überhaupt benutzte William Shakespeare den Begriff „Punk“ in seinem Stück „Maß für Maß“ (1609) – und meinte damit Prostituierte. Im Zusammenhang mit Musik tauchte der Punk zum ersten Mal 1970 in einen Artikel der Chicago Tribune auf. Ed Sanders, Beantnik-Poet und Gründer der Band „The Fugs“, wird dort mit den Worten zitiert, seine neues Album sei „punk rock – redneck sentimentality“.

5. Hip Hop

Die Bezeichnung „Hip Hop“ entstand Mitte der 1970er-Jahre: Auf einem Abschiedsfest für einen Freund, der zur Armee eingezogen wurde, machte sich MC Keith “Cowboy” Wiggins (später Mitglied bei „Grandmaster Flash And The Furious Five“) über den zukünftigen Arbeitgeber seine Freundes lustig, indem er marschierende Soldaten mit den Worten „Hip/Hop/Hip/Hop“ lautmalerisch imitierte.

6. Funk

Der genaue Ursprung ist unklar: Es wir vermutet, der Begriff „Funk“ entstamme einem französischen Dialekt – funquer, was in etwa „Rauch ausblasen“ bedeutet. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in Jazz-Kreisen Musik als funky bezeichnet, die sexy und tanzbar war. Über die Jazzgrenzen hinaus bekannt wurde der Begriff, nachdem 1954 das „Time“ Magazine „funky“ als „schön, stilvoll, ausgezeichnet“ definierte.

7. Reggae

Noch bevor jemand einen Namen dafür kannte, war die später als “Reggae” bezeichnete Stilrichtung in Jamaika als eine langsame Spielart des “Rocksteady” bekannt. Die Begriff „Raggae“ tauchte zum ersten Mal 1968 als Titel des Songs „Do The Reggay“ von Toots & The Maytals auf. Er entstammt einem Landesdialekt: rege-rege, was „lumpige Kleidung“ oder aber „Streit, Protest“ bedeuten kann.

Christian Stein – 22.09.2010