Wilco :: Sky BIue Sky

Viel ist da erstmal nicht. Ein paar luftige, televisionäre Gitarrensoli. „Shake It Off mit seinem hübschen rhythmischen Stolpern und der Textzeile „Sometimes there’s war, sometimes there’s art“. Mal wieder ein kleiner Beatles-Ripoff in „Hate It Here“. „Walken“, das mit Saloon-Swing und kurzen Funk-Anwandlungen überrascht. Die erneute Erwähnung von Deutschland, „lmpossible Germany“ heißt ein Song. So viel zu den auffälligsten und einprägsamsten Fakten von SKY BLUE SKY. Merken sollte man sich Folgendes, gleichberechtigt in alphabetischer Reihenfolge: Nels Cline (Gitarre). Mikael lorgensen (Tasten). Glenn Kotehe (Schlagzeug). John Stirratt (Bass und Gesang). Pat Sansone (diverse Instrumente). Jeff Tweedy (Gesang und Gitarre). Diese sechs Musiker sind – nach jahrelangen Umbesetzungen – nun Wilco. Und bleiben es hoffentlich auch noch für lange, lange Zeit. Eine „richtige“ Band, die Songs teilweise gemeinsam schreibt. Ihre Alben selbst produziert. Und mit SKY BLUE SKY eines vorlegt, das zu keinem Zeitpunkt mit der Kunstfertigkeit der Musiker, dem Wissen um Pop- und Rockgeschichte oder Sound-Experimenten hausieren geht, sondern ein transparentes, schillerndes Destillat ist. Aus bekannten Ingredienzen der über zehnjährigen Geschichte der Band, in alphabetischer Reihenfolge: Americana. Avantgarde. Blues. Country. Folk. Pop. Rock. Western. Da Wilco nun endgültig die muckerhafteste Nicht-Mucker-Band der Welt und übertriebener Selbstverliebtheit unverdächtig sind, kann man ruhig auch Folgendes sagen: Hier werden Wurzeln offengelegt, Musik zu ihren „Roots“ zurückgebracht, essenzielle und unaufgeregte Songs geschrieben. Da ist „Either Way“, ein sanftes und alters weises Schlaflied mit Streichern, in dem Jeff Tweedy über den für das Individuum nicht einsichtigen Weltenplan rasonniert. Das einfache und ehrliche Bekenntnis „Please Be Patient With Me“. Der Mutmachsong „What Light“. Das zärtliche Liebeslied „On And On And On“. Und so vieles mehr.

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