Half Waif

Mythopoetics

Anti/Indigo (VÖ: 9.7.)

Nach zehn Jahren in der Mache klingt der TripHop, der mit sich selbst in Dialog tritt, dann doch nicht so dringlich.

Mit sparsamem Klavier-Arpeggio geht’s los und Half Waifs gedoppelten Vocals, als sie darüber sinniert, ob sie verlernt habe, allein sein, mit diesem anderen Körper  da in ihrem Bett. Kaum eine Minute ist das Intro namens „Fabric“ kurz, danach wird die TripHop-Beat Maschinerie auf beschwingtes Tempo angekurbelt. Die Technik, mit sich selbst ins Duett zu treten in zweierlei Oktaven, während die Beats ballern, wirkt dann bei „Swimmer“ stark von FKA Twigs‘ Debütplatte inspiriert.

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Das Konzept, das sich Nandi Rose Plunkett alias Half Waif, (die auch Gelegenheitsmitglied der Indie-Rock-Band Pinegrove ist) für ihr schon fünftes Studioalbum ausgedacht hat, klingt an sich spannend: Welche Geschichten erzählen wir uns von uns selbst, um weitermachen zu können? Leider geben die Lyrics darauf nur sehr selten überraschende Antworten. Aber gut: Pop ist Pop und Art ist Art.

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Technisch ist auf diesem an Björk und Kate Bush geschulten Pop-Album vieles toll: Instrumentierung und Arrangements, auch die höllischen Chorale. Aber die Songs verhallen dann schnell ohne intensive Resonanz. Dass Half Waif die Platte gemacht hat, die sie nach eigener Aussage seit einem Jahrzehnt machen wollte, spürt man nicht so dringlich, wie sie es vielleicht gern hätte. Es muss wohl an ihrer Intonation liegen, die zu selten etwas wagt. Trotzdem ist das alles wirklich gut. Wenn man ein Highlight nennen sollte, wäre die Dance-Hymne „Horse Racing“ wohl ein sicheres Pferd

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